Eryx (miliaris) tataricus speciosus (Tatarische Sandboa)

 

Steckbrief

Größe: 75-120 cm

Verbreitung: Zentralasien (Usbekistan, Tadshikistan, Turkmenistan, Kasachstan, Iran, Afghanistan, Pakistan, Mongolei, westliches China)

Lebensraum: Steppenlandschaften

Lebensweise: Tag- und nachtaktiv, versteckt lebend, häufig im Boden vergraben, Winterruhe.

Ernährung: Nager und Echsen

Gefährdung/Schutz: Ungefährdet, soweit bekannt.

Quellen: Serebrennikov, M. K. (1933): Biologische Skizzen über die Wirbeltiere des südwestlichen Kizilkum. - Das Aquarium 8-13, 50-54 und 69-72.

 

Eigene Erfahrungen

Im Frühjahr 2021 erhielt ich eine Gruppe (1,2) der selten gehaltenen Sandboa Eryx (miliaris) tataricus speciosus. Die ursprünglich als eigene Art aufgefasste Eryx tataricus wird nach jüngeren genetischen Untersuchungen zur Östlichen Sandboa (Eryx miliaris) gerechnet. Meine Tiere sind Nachzuchten aus den Jahren 2018 und 2019 und hatten bei Erhalt Gesamtlängen zwischen 20 (Männchen) und 30 (Weibchen) cm. Die Schlangen sind Nachkommen von Elterntieren, die aus der Region Termez im Grenzgebiet von Südost-Usbekistan und Südwest-Tadshikistan stammen.

Die Sandboas bewohnen gemeinschaftlich ein Terrarium mit den Maßen 60x40x40 cm. Dies ist aktuell, bei einer Länge der Weibchen von ca. 50 cm und des Männchens von ca. 25 cm gerade noch ausreichend. Eingerichtet ist das Terrarium mit einem ca. 10 cm hohen Sandboden, der bereichsweise mit etwas gröberen Lehmbrocken vermischt ist. Verschiedene flache Steine und Rindenstücke bieten reichlich Versteckmöglichkeiten. Eine kleine Wasserschale komplettiert die recht spartanische Einrichtung, Klettermöglichkeiten sind nicht notwendig. Etwa ein Drittel des Terrariums wird über eine Heizmatte leicht erwärmt, eine Leuchtstoffröhre sorgt für einen Tages-/Nachtrhythmus.

Die Schlangen werden einmal in der Woche mit aufgetauten Baby- und Speckmäusen gefüttert, die meist gierig genommen werden. Manchmal legen die Tiere, vor allem das Männchen, jedoch auch längere Fresspausen von mehreren Wochen bis Monaten ein. Nach der Fütterung wird das Wasserbecken großzügig aufgefüllt und das Terrarium überbraust. Die Sandboas leben sehr versteckt und sind häufig im Sandboden vergraben. Regelmäßig findet man sie auch unterhalb der Verstecke, vor allem im Bereich der Heizmatte, wenn die Grundtemperatur niedriger ist. Bei höheren Temperaturen sind die Tiere durchaus aktiv und auch tagsüber außerhalb ihrer Verstecke zu sehen. Die Grundtemperaturen liegen zwischen 23 und 27 °C, lokal werden unter der Heizmatte auch um 30 °C erreicht. Von Anfang November bis Anfang März werden die Sandboas im Gewölbekeller bei Temperaturen zwischen 8 und 12 °C überwintert.

 

Subadultes Weibchen der Tatarischen Sandboa.

 

Die Tatarische Sandboa bei der Nahrungsaufnahme.

 

Terrarium zur Haltung der Tatarischen Sandboa.

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