Hemorrhois hippocrepis (Hufeisennatter)

 

Steckbrief

Größe: 120-170 cm

Verbreitung: Südhälfte der Iberischen Halbinsel, Pantelleria, Sardinien, Marokko, Algerien und Tunesien; eingeschleppt auf Ibizia und Mallorca.

Lebensraum: Offene, trockene mit Büschen und Felsen durchsetzte Landschaften, Kultur- und Agrarland, Plantagen; gerne auch in Gewässernähe.

Lebensweise: Tagaktiv, sehr schnell, optisch orientiert, bissig bei Ergreifen.

Ernährung: Nager und Echsen

Gefährdung/Schutz: Ungefährdet.

Quellen: Warnke, L. (1933): Eine temperamentvolle Schönheit - die Pflege und regelmäßige Nachzucht der Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis, Syn.: Coluber hippocrepis) -  Terraria 68: 32-38.

 

Eigene Erfahrungen

Bereits vor vielen Jahren pflegte ich ein Pärchen Hufeisennattern, welches ich damals aufgrund eines Umzugs abgeben musste. Dies bereute ich bis heute, sodass ich im Sommer 2023 die Chance ergriff und vier Nachzuchten, deren Elterntiere aus Marokko stammen, erwarb. Die Nachzuchten bezogen ein Terrarium mit den Maßen 100x60x60 cm. Diese Größe war bereits ab diesem jungen Alter notwendig, da es sich um äußerst flinke und aktive Schlangen handelt. Das Terrarium ist mit einer Rückwand ausgestattet, die Liegeplätze und Unterschlüpfe in verschiedenen Bereichen bietet. Der Bodengrund besteht aus einem Sand-Lehm-Gemisch, in das einige Sukkulenten gepflanzt wurden. Mehrere Korkstücke und -röhren bieten weitere Versteckmöglichkeiten. Ein Wasserbecken und eine mit Sphagnum-Moos gefüllte Wetbox vervollständigen die Einrichtung. Das im Deckel komplett aus Alugaze bestehende Terrarium wird mit einer LED-Lampe und einem 60 W-Strahler beleuchtet. So werden Tagestemperaturen zwischen 23 und 27 °C, lokal unter dem Strahler bis 35 °C erreicht. Nachts kühlt das Terrarium auf Zimmertemperatur ab. Im Winter wird die Beleuchtung des Terrariums ausgeschaltet, die Temperaturen sinken so auf Raumtemperatur, die im Winter zwischen 14 und 17 °C liegt.

Die Hufeisennattern verhalten sich sehr aufmerksam und gleichzeitig scheu. Sobald man das Terrarium öffnet, muss man jederzeit damit rechnen, dass ein Tier im Bruchteil von Sekunden entflieht. Bei Ergreifen versuchen die Schlangen meist zuzubeißen. Sie werden einmal wöchentlich mit aufgetauten Mäusen entsprechender Größe gefüttert, die sie meist gierig annehmen. Die Tiere wachsen ziemlich schnell, nach knapp einem Jahr haben sie bereits eine Länge von 50-60 cm erreicht.

Leider schleppte ich mir mit dem Kauf der Hufeisennattern Schlangenmilben ein, die ich nicht gleich bemerkte. Erst als die Tiere deutlich abmagerten und teilweise nicht mehr fraßen, erkannte ich das Problem. Ich setzte Raubmilben ein und behandelte die befallenen Tiere mit Fipronil. Für ein Exemplar kam die Hilfe allerdings zu spät, es starb kurz darauf. Die Raubmilben bekamen die Schlangenmilben schnell in den Griff, nach 2-3 Wochen waren diese nicht mehr nachweisbar und sind bisher auch nicht mehr aufgetaucht. Seitdem wachsen die verbliebenen Tiere sehr gut.

 

Halbjähriges Jungtier der Hufeisennatter.

 

Aktive Jungschlangen im Terrarium.

 

Terrarium zur Haltung von H. hippocrepis.

 

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