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Italien 2020

Im August 2020 besuchten wir für acht Tage die italienische Toskanaküste auf Höhe von Viareggio und Pisa. Aufgrund des zu dieser Zeit herrschenden Hochsommers mit konstanten Tagestemperaturen jenseits der 30 °C-Marke war klar, dass vor allem herpetologische Beobachtungen rar sein würden. Vor Ort angekommen, waren wir überrascht, dass sich entlang der Küste ein etwa 1 km breiter und 20 km langer, naturbelassener Küstenstreifen erstreckt, der aus Sandstränden, Dünenlandschaften und strukturreichen Wäldern besteht. Dieser versprach das ein oder andere herpetologische Highlight. Eine Literaturrecherche belegte für diesen Bereich zumindest ältere Vorkommen der Aspisviper (Vipera aspis) und der Griechischen Landschildkröte (Testudo hermanni hermanni). Weiterhin waren einige Ausflüge in das bergige Hinterland der Toskanaküste geplant.

Der Küstenwald hielt jedoch nicht, was er versprach. Mit Ausnahme der hier häufigen Ruineneidechse (Podarcis siculus) waren nur Einzelexemplare der Ringelnatter (Natrix natrix lanzai), der Westlichen Smaragdeidechse (Lacerta bilineata), der Italienischen Blindschleiche (Anguis veronensis) und des Kleinen Wasserfrosches (Pelophylax lessonae bergeri) zu finden. Immerhin war der Dünenbereich sehr heuschreckenreich und auch im Küstenwald fand sich eine reichhaltige Insektenfauna.

 

Strukturreicher und großflächiger Küstenwald mit zahlreichen Offenflächen und dichter bewachsenen Bereichen an der Toskanaküste bei Viareggio.

 

 

Nachts über den Weg kriechendes Jungtier der Italienischen Blindschleiche (Anguis veronensis).

 

Nachts auf einem Weg durch den Küstenwald sitzender Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae bergeri).

 

Naturbelassener Dünenbereich mit guter Habitateignung für viele Heuschreckenarten und die Ruineneidechse (Podarcis siculus).

 

Sich sonnendes Jungtier der Ruineneidechse auf einem durch die Dünenlandschaft verlaufenden Bohlensteg.

 

Sich sonnendes, weitgehend entfärbtes Männchen der Ruineneidechse auf dem Bohlensteg.

 

Sich sonnendes Weibchen der Ruineneidechse im Dünengelände.

 

Weibchen der Westlichen Smaragdeidechse am Rande des Küstenwaldes.

 

Noch unbestimmtes Männchen einer Ödlandschrecke in den Dünen von Viareggio.

 

Weibchen der noch unbestimmten Ödlandschrecke in der Dünenlandschaft.

 

Männchen einer Keulenschrecke in den Sanddünen bei Viareggio.

 

Weiteres, braun gefärbtes Männchen der Keulenschrecke.

 

Weibliches Individuum der Keulenschrecke.

 

Ausflüge ins Hinterland - Ausweichen in kühlere Ecken

Mithilfe von Tipps befreundeter Herpetologen konnten wir zwei Höhlen im Hinterland von Viareggio und La Spezia aufsuchen, die im Sommer Rückzugsorte der Höhlensalamander Speleomantes italicus und S. ambrosii sind. Der Italienische Frosch (Rana italica) hielt sich ebenfalls in einer dieser Höhlen auf und reproduzierte im angrenzenden Bach. Daneben konnten wir zahlreiche Mauereidechsen (Podarcis muralis nigriventris) und Mauergeckos (Tarentola mauritanica) beobachten. Schlangenfunde waren uns aufgrund der heißen Witterung leider nicht vergönnt, allein die Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus) konnten wir als Verkehrsopfer nachweisen.

 

Höhle im Hinterland von La Spezia; sommerlicher Rückzugsraum für Ambrosis Höhlensalamander und den Italienischen Frosch.

 

Subadulter Ambrosis Höhlensalamander an der feuchten Wand der Höhle.

 

Weiterer Ambrosis Höhlensalamander am Höhleneingang.

 

Dichter, luftfeuchter Laubwald als Landlebensraum von S. ambrosii.

 

Übersommernder Italienischer Frosch in der luftfeuchten und kühlen Höhle.

 

Kurz vor der Metamorphose stehende Larve des Italienischen Froschs in einem Bergbach.

 

Frischer, naturbelassener Bergbach als Reproduktionshabitat von Italienischem Frosch und Ambrosis Höhlensalamander.

 

Weitere, schwer zugängliche Höhle im Hinterland von Viareggio; Sommerlebensraum des Italienischen Höhlensalamanders.

 

Subadulter, übersommernder Italienischer Höhlensalamander in der Höhle.

 

Männchen der Mauereidechse Podarcis muralis nigriventris.

 

Weiteres Männchen im Portrait; gut zu erkennen ist die ausfällige Grünfärbung.

 

Sich sonnende, weibliche Mauereidechse auf einem Fels im Hinterland von Viareggio.

 

Sich sonnender Mauergecko (Tarentola mauritanica) an einer Felswand im Hinterland von Viareggio.

 

Mauergeckos sind in ihrer Färbung und Zeichnung sehr variabel.

 

Portrait eines sich in der Morgensonne sonnenden Mauergeckos.

 

Bei diesem Exemplar ist sehr gut die stachelige Beschuppung auf der Dorsalseite zu erkennen.

 

Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) liefen uns auch das ein oder andere Mal über den Weg.

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