Bourbon-Taggecko (Phelsuma borbonica mater)

 

Steckbrief

Größe: 13-16 cm

Verbreitung: Südlicher Teil von La Réunion.

Lebensraum: Größere Laubbäume, Schraubenbäume und Büsche entlang von Waldrändern oder auf Waldlichtungen. Auch als Kulturfolger im Siedlungsbereich an Hütten und an Strommasten. Normalerweise in Höhenlagen über 300 m NN.

Lebensweise: Tagaktiv, arboricol, sich meist an immer denselben Stellen sonnend. Charakteristisch für Phelsumen sehr schnell in ihren Bewegungen.

Ernährung: Verschiedene Wirbellose, Blütenpollen, überreife Früchte.

Gefährdung/Schutz: Die Art ist gilt aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebiets als stark gefährdet (Endangered). Alle Phelsumen sind über das Washingtoner Artenschutzabkommen im Anhang II und in der EU-Artenschutzverordnung in Anhang B gelistet, was eine Meldepflicht nach sich zieht.

Literatur: Hallmann, G., Krüger, J. & G. Trautmann (2008): Faszinierende Taggeckos - Die Gattung Phelsuma. - Natur- und Tierverlag (Münster), 256 S.

 

Eigene Erfahrungen

Im Januar 2022 erhielt ich zwei Nachzuchten dieser attraktiven Art, die eigentlich ein Pärchen sein sollten. Mit der Zeit stellten sie sich allerdings als zwei Männchen heraus. Glücklicherweise konnte ich im Sommer 2023 ein Männchen gegen ein etwas jüngeres Weibchen eintauschen. Ich hoffe ab Frühsommer 2024 zum ersten Mal mit diesem Pärchen nachzüchten zu können. Meine Tiere gehören zur Lokalform "Basse Vallée". Die Haltung erfolgt getrennt im Winter (Anfang Oktober bis Ende April) in Terrarien der Größe 50x50x80 cm. Die Terrarien sind mit Ausnahme des komplett aus Gaze bestehenden Deckels und der Schiebescheiben mit Naturkorkplatten beklebt. Zahlreiche waagrecht und senkrecht eingebrachte Bambusstangen bieten den Taggeckos Klettermöglichkeiten und Sonnplätze. Bogenhanf, Efeutute und Kletterfeige bilden die Bepflanzung. Der Bodengrund besteht aus einem Erde-Sand-Gemisch, das mit Weißen Asseln beimpft ist. Eine Kleintiertränke, die regelmäßig angenommen wird, sowie eine in der Höhe angebrachte Schale mit Calcium komplettieren die Einrichtung. Die Beleuchtung besteht aus einer LED-Leiste (Arcadia Jungle Dawn) sowie aus einem HID-Strahler (Bright Sun, Solar Raptor, 35 oder 50 W) für Wärme- und UV-Aufnahme. Im Winter ist die Grundbeleuchtung 8-10 Stunden eingeschaltet, während die Spots 4-6 laufen. Da der Bourbon-Taggecko meist aus größeren Höhenlagen stammt, ist er an geringe Nachttemperaturen, welche auf bis zu 10 °C fallen können, angepasst. Eine kühle Periode im Winterhalbjahr, während der die Temperaturen nur bis zur 20 °C-Marke steigen (mit Ausnahme des Spots), fördert die Vitalität und die Paarungsbereitschaft im Sommerhalbjahr. Einmal täglich ist eine Beregnungsanlage für eine Minute aktiv. Im Sommerhalbjahr (Anfang Mai bis Ende September) werden die Taggeckos in Alugaze-Terrarien an einem halbschattigen Platz im Garten gehalten. Die Fütterung erfolgt zweimal wöchentlich mit Heimchen, Grillen, Wachsmotten(larven), Wiesenplankton sowie mit Repashy, welches ebenfalls sehr gerne angenommen wird. Selten reiche in ihnen auch Fruchtjoghurt (Fruchtzwerge) oder Babybrei (Mango oder Banane). Beide Tiere sind zwar neugierig, wahren aber immer eine gewisse Distanz und nehmen Futter nicht immer von der Pinzette.

 

Das Männchen ist von kräftiger Statur und kontrastreich gefärbt.

 

Zimmerterrarium für den Bourbon-Taggecko.

 

Freilandanlage aus Gazeterrarien zur sommerlichen Haltung von P. borbonica mater sowie weiteren Geckos und Chamäleons.

 

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