Nördlicher Stachelschwanzgecko (Strophurus ciliaris)

 

Steckbrief

Größe: 12-14 cm

Verbreitung: Zentrales und nordwestliches Australien.

Lebensraum: Trockenes bis subtropisches Buschland und Spinifex-Grasland.

Lebensweise: Dämmerungs- und nachtaktiv, eher langsam in den Bewegungen. Tagsüber sich regelmäßig sonnend.

Ernährung: Verschiedene Wirbellose

Gefährdung/Schutz: Die Art ist in Australien derzeit nicht gefährdet (Least concern). Alle Strophurus-Arten sind über das Washingtoner Artenschutzabkommen im Anhang III und in der EU-Artenschutzverordnung in Anhang C gelistet.

Literatur: Laube A. & C. Langner (2007): Die Gattung Strophurus. - In: Australische Geckos. - Draco 29 (8): 49-66.

 

Eigene Erfahrungen

Von S. ciliaris existieren zwei Unterarten, S. c. ciliaris und S. c. aberrans. Ich halte die Nominatform, die gut am vornehmlich orange gefärbten Schwanz zu erkennen ist. Im Juni 2023 erhielt ich ein adultes Pärchen dieser traumhaften Art. Laut den Vorbesitzern konnten bisher keine Verpaarungen oder Eiablagen beobachtet werden. Ich ließ das Pärchen im Sommer zusammen und tatsächlich fand ich wenig später im Eiablagebehälter erste Gelege. Leider waren die Eier großteils unbefruchtet, sodass ich nur eines erfolgreich inkubieren konnte. Die kleine Nachzucht ist im September 2023 geschlüpft und stellte sich später als vitales Weibchen heraus.

Die Haltung erfolgt in Terrarien der Größe 50x50x80 cm. Über den Winter trenne ich die Tiere, um die Paarungsbereitschaft beider Geschlechter zu erhöhen. Im Sommer werden die Geckos zusammen in Gaze-Terrarien im Freiland gehalten. Die Zimmerterrarien sind mit Ausnahme der Frontscheiben mit Naturkorkplatten beklebt, der Deckel besteht vollständig aus Drahtgaze. Eingerichtet sind die Becken mit einer Vielzahl dickerer und dünnerer Äste (Korkenzieher-Hasel, Weinrebe) sowie einzelnen Pflanzen (Bogenhanf). Der Bodengrund besteht aus einem Sand-Erde-Gemisch. Ein paar waagrecht eingebrachte Bambusstangen dienen als Sonnenplätze unter dem Spotstrahler. Dieser besteht aus einem 35 W HID-Strahler (Solar Raptor, Bright Sun). Die Grundbeleuchtung wird von einer LED-Lampe (Arcadia Jungle Dawn) gewährleistet. Die Geckos sind dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber aber häufig unterhalb der Strahler zu sehen, wo sie Wärme aufnehmen und schlafen. Die Feuchtigkeitszufuhr erfolgt über eine Regenanlage, die einmal am Tag für eine Minute aktiv ist. Eine zusätzliche Kleintiertränke ist ebenfalls vorhanden, wird aber von den Geckos offenbar weitgehend gemieden. Eine erhöht an der Wand angebrachte Schale mit Calcium (Futterkalk) komplettiert die Einrichtung. Die Temperaturen bewegen sich im Winter tagsüber zwischen 18 und 23 °C, lokal unter dem Spot auch bis 30 °C, nachts zwischen 14 und 17 °C. Das Sommerhalbjahr, etwa von Anfang Mai bis Anfang Oktober, verbringen die Tiere gemeinsam in einem Open Air Vivarium Pro (mit Plexiglasscheibe) im Garten. Der Standort ist hier sonnig bis halbschattig gewählt, da die aus Australien stammenden Tiere mit Wärme kein Problem haben sollten. Das Gazeterrarium ist vergleichbar eingerichtet wie die Indoor-Terrarien, nur dass der Bodengrund fehlt und eine Eiablagebox für das Weibchen zur Verfügung gestellt wird. Die Temperaturen im Freiland schwanken von ca. 6 °C in kalten Nächten bis hin zu 35 °C an warmen Sommertagen. Bei noch kälteren Nachttemperaturen (z. B. Spätfröste) hole ich die Tiere ins Haus. S. ciliaris ist ein gieriger Fresser, der offenbar einen recht hohen Gesamtumsatz besitzt. Gefüttert werden zweimal die Woche primär Heimchen, Grillen, Wachsmottenlarven und Wachsmotten. Früchte oder Repashy hat die Art bei mir bisher nicht angenommen.

Das intakte Ei inkubierte ich bei konstant 27 °C, es schlüpfte nach etwa zwei Monaten. Das Jungtier ziehe ich in einem Terrarium der Maße 25x25x50 cm auf, das ansonsten vergleichbar zu den Terrarien der Elterntiere eingerichtet ist. Auch das Jungtier erhält Licht und Wärme über die Kombination LED/Spot. Im Sommer 2024 ist das Jungtier zu einem jungen Weibchen herangewachsen, das in seinem eigenen Gazeterrarium über den Sommer die echte Sonne im Garten genießt. Im Herbst 2024 gab ich das Nachzucht-Weibchen ab.

Eine erfolgreiche Reproduktion gelang im Sommer 2024 nicht, alle abgelegten Eier waren unbefruchtet. Möglicherweise war die mitteleuropäische Witterung doch zu unbeständig für diese Art. Im Sommer 2025 soll S. ciliaris dauerhaft im Terrarium bleiben, um bei der Nachzucht bessere Erfolge erzielen zu können.

 

Weibchen des Nördlichen Stachelschwanzgeckos in typischer Körperhaltung.

 

Etwa 4 Wochen altes Jungtier von S. ciliaris.

 

Jungtier im Alter von sechs Wochen.

 

Terrarium zur Haltung des Nördlichen Stachelschwanzgeckos.

 

Freilandterrarium für die sommerliche Haltung von S. ciliaris im Garten.

Außenterrarium für Strophurus ciliaris

 

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