Colias croceus (Wander-Gelbling) (Geoffroy in Fourcroy, 1785)
Verbreitung in Deutschland: Colias croceus kann als Wanderfalter in ganz Deutschland angetroffen werden (Settele et al. 2005). Die norddeutsche Tiefebene wird allerdings nur sporadisch erreicht, wohingegen Nachweise aus dem Süden Deutschlands flächendeckend vorliegen (Reinhardt et al. 2020). Bundesweit gilt die Art aktuell als ungefährdet (Reinhardt & Bolz 2011).
Verbreitung in Baden-Württemberg: Fundhäufungen dieser regelmäßig einwandernden Art liegenden vor allem in den klimatischen Gunstgebieten, so etwa am Oberrhein, im Kraichgau, im Albvorland oder am Bodensee. Nachweise existieren jedoch auch aus allen übrigen Regionen Baden-Württembergs (Ebert & Rennwald 1991a).
Habitatansprüche: C. croceus ist eine Offenlandart, die häufig auf (Klee-)Äckern und Wiesen vorkommt. Daneben kann die Art auch auf Halbtrockenrasen, in Weinbergen oder an Böschungen und Dämmen angetroffen werden. Die Larve lebt an verschiedenen Fabaceen wie Luzerne (Medicago sativa), Gewöhnlichem Hornklee (Lotus corniculatus) oder Bunter Kronwicke (Securigera varia). Die Raupen sind nur in den Klimagunstregionen in der Lage, die Winter zu überstehen (Ebert & Rennwald 1991a).
Gefährdung/Schutz: RL BW: Ungefährdet. Als Wanderfalter gilt C. croceus in Baden-Württemberg als ungefährdet (Ebert et al. 2005).
Eignung als Indikatorart: C. croceus besitzt aufgrund seiner geringen Habitatansprüche und seiner Wandertätigkeit keinerlei Indikatorqualität.
Bestimmung: Aufgrund der ausgeprägten Orange-Färbung ist C. croceus sehr gut von den anderen heimischen Colias-Arten zu unterscheiden. Eine Verwechslung wäre nur mit dem Regensburger Gelbling (Colias myrmidone) möglich, der allerdings in Deutschland ausgestorben ist und in Baden-Württemberg nie nachgewiesen wurde.
Quellen für diese Seite:
Ebert, G. & E. Rennwald (Hrsg.) (1991a): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1, Tagfalter 1. Ulmer-Verlag (Stuttgart), 552 S.
Ebert, G., Hofmann, A., Meineke, J.-U., Steiner, A., R. trusch (2005): Rote Liste der Schmetterlinge (Macrolepidoptera) Baden-Württembergs (3. Fassung). In: Ebert, G. (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 10, Ergänzungsband. Ulmer-Verlag (Stuttgart), 110-133.
Reinhardt, R. & R. Bolz (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Tagfalter (Rhopalocera) (Lepidoptera: Papilionoidea et Hesperioidea) Deutschlands. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands - Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). - Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3), 167-194.
Reinhardt R., Harpke A., Caspari, S., Dolek, M., Kühn, E., Musche, M., Trusch, R., Wiemers, M. & J. Settele (Hrsg.) (2020): Verbreitungsatlas der Tagfalter und Widderchen Deutschlands. - Ulmer Verlag (Stuttgart), 428 S.
Settele, J., Steiner, R., Reinhardt, R. & R. Feldmann (2005): Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands. Ulmer Verlag (Stuttgart), 256 S.
Ein Wander-Gelbling (Colias croceus) auf einem Rotklee-Feld im Albvorland (Walddorf-Häslach), Juli 2008.
Larve von C. croceus auf einem Halbtrockenrasen im Baar-Wutach-Gebiet (Bonndorf), Oktober 2010.
In diesem südexponierten Taleinschnitt im Albvorland (Schönaich) kann der Wandergelbling regelmäßig angetroffen werden.
Schematische Verbreitung von C. croceus in Baden-Württemberg:
Dunkelblauer Bereich: Belegte Vorkommen
Schwarze Punkte: Eigene Nachweise Stand 2022
Anthocharis cardamines, Pieris brassicae, Pieris rapae, Pieris napi, Pieris mannii, Pontia edusa, Colias alfacariensis, Colias hyale, Colias palaeno, Colias croceus, Gonepteryx rhamni, Aporia crataegi, Leptidea juvernica, Leptidea sinapis