Barbitistes serricauda (Laubholz-Säbelschrecke) (Fabricius, 1798)
Verbreitung in Deutschland: Barbitistes serricauda ist in Deutschland vor allem in Süd- und Mitteldeutschland verbreitet. Im Norden fehlt die Art dagegen weitgehend und erreicht hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Vorkommensschwerpunkte sind neben dem süddeutschen Raum das Weserbergland und das Mittelrheingebiet (Maas et al. 2002).
Verbreitung in Baden-Württemberg: Die Laubholz-Säbelschrecke ist in Baden-Württemberg weit verbreitet und nicht, wie früher angenommen, nur selten anzutreffen. Vor allem die Verwendung von BAT-Detektoren zum Nachweis der Art hat zur Aufklärung der tatsächlichen Verbreitungs- und Häufigkeitssituation erheblich beigetragen. Verbreitungsschwerpunkte sind nach bisherigen Erkenntnissen die Oberen Gäue, das Albvorland und der Kraichgau. Es existieren jedoch auch Nachweise aus fast allen anderen Naturräumen, beispielsweise aus Süd- und Nordschwarzwald, von der Schwäbischen Alb und aus Oberschwaben (Detzel 1998).
Habitatansprüche: B. serricauda hält sich bevorzugt an sonnenexponierten Saumbereichen von Wäldern auf. Daneben ist die Art auch innerhalb von lichten Waldgesellschaften, auf Lichtungen, entlang von Baumhecken und auf versaumten Halbtrockenrasen anzutreffen (Detzel 1998).
Gefährdung/Schutz: Ungefährdet (Detzel et al. 2022). Die Laubholz-Säbelschrecke ist in Baden-Württemberg weiter verbreitet und häufiger als ehemals vermutet. Deshalb wird sie auf der aktuellen Roten Liste als ungefährdet eingestuft. Das Land Baden-Württemberg ist in hohem Maße für die Erhaltung der Art verantwortlich (Detzel et al. 2021). Zum Schutz der Laubholz-Säbelschrecke dürfte mit Sicherheit die Förderung strukturreicher, lichter Wälder und Waldsäume beitragen.
Eignung als Indikatorart: B. serricauda kann als Indikator für lichte Wälder und strukturreiche Waldsäume dienen.
Bestimmung: In Baden-Württemberg kann die Laubholz-Säbelschrecke vor allem mit der Punktierten Zartschrecke (Leptophyes punctatissima) verwechselt werden. Die Form der Legeröhren bei den Weibchen und der Cerci bei den Männchen ist allerdings deutlich verschieden, sodass die Arten dadurch sicher voneinander getrennt werden können. Der Gesang von B. serricauda ist vor allem mit einem Ultraschall-Detektor gut zu hören und dadurch zum Nachweis deutlich besser geeignet als die Suche nach den versteckt in höherer Vegetation sitzenden Tieren.
Quellen für diese Seite:
Detzel, P. (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Eugen Ulmer (Stuttgart), 580 S.
Detzel, P.; Neugebauer, H.; Niehues, M. & P. Zimmermann (2022): Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Heuschrecken und Fangschrecken Baden-Württembergs. Stand 31.12.2019. - Naturschutz-Praxis Artenschutz 15, 179 S.
Maas, S.; Detzel, P. & A. Staudt (2002): Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands - Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. Schriftreihe des Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn - Bad Godesberg, 401 S.
Weibchen der Laubholz-Säbelschrecke (Barbitistes serricauda) an einem besonnten Waldrand am Albtrauf (Bad Ditzenbach), Juli 2012.
Weibliche Larve der Laubholz-Säbelschrecke auf einem Kahlschlag auf der Adelegg, Juli 2015.
Habitat der Laubholz-Säbelschrecke am Albtrauf (Bad Ditzenbach).
Weiteres Habitat der Laubholz-Säbelschrecke auf der Adelegg, eine luftfeuchte Kahlschlagsfläche.
Schematische Verbreitung von B. serricauda in Baden-Württemberg:
Blauer Bereich: Belegte Vorkommen
Schwarze Punkte: Eigene Nachweise Stand 2020
Mantis religiosa, Polysarcus denticauda, Isophya kraussii, Leptophyes albovittata, Leptophyes punctatissima, Barbitistes serricauda, Phaneroptera falcata, Phaneroptera nana, Meconema meridionale, Meconema thalassinum, Conocephalus fuscus, Conocephalus dorsalis, Ruspolia nitidula, Tettigonia cantans, Tettigonia viridissima, Decticus verrucivorus, Platycleis albopunctata, Tessellana tessellata, Roeseliana roeselii, Bicolorana bicolor, Metrioptera brachyptera, Pholidoptera griseoaptera, Ephippiger ephippiger, Acheta domesticus, Gryllus campestris, Eumodicogryllus bordigalensis, Modicogryllus frontalis, Nemobius sylvestris, Pteronemobius heydenii, Oecanthus pellucens, Myrmecophilus acervorum, Gryllotalpa gryllotalpa, Tetrix ceperoi, Tetrix subulata, Tetrix undulata, Tetrix tenuicornis, Tetrix bipunctata, Podisma pedestris, Miramella alpina, Calliptamus italicus, Oedipoda germanica, Oedipoda caerulescens, Sphingonotus caerulans, Mecostethus parapleurus, Stethophyma grossum, Psophus stridulus, Aiolopus thalassinus, Arcyptera fusca, Chrysochraon dispar, Euthystira brachyptera, Omocestus rufipes, Omocestus viridulus, Omocestus haemorrhoidalis, Stenobothrus lineatus, Stenobothrus nigromaculatus, Stenobothrus stigmaticus, Gomphocerippus rufus, Myrmeleotettix maculatus, Stauroderus scalaris, Chorthippus apricarius, Chorthippus vagans, Chorthippus biguttulus, Chorthippus brunneus, Chorthippus mollis, Chorthippus albomarginatus, Chorthippus dorsatus, Pseudochorthippus montanus, Pseudochorthippus parallelus