Meconema meridionale (Südliche Eichenschrecke) (Costa, 1860)

Verbreitung in Deutschland: Meconema meridionale besitzt ihr Hauptverbreitungsgebiet im Mittelmeerraum. In Deutschland ist sie mittlerweile bis nach Nordrhein-Westfalen und Berlin vorgedrungen. Aufgrund der Klimaerwärmung ist eine weitere Arealexpansion und in Richtung Norden und eine dauerhafte Etablierung der Art zu erwarten (Maas et al. 2002).

Verbreitung in Baden-Württemberg: Die Südliche Eichenschrecke kann mittlerweile außerhalb der Mittelgebirge (Schwarzwald, Schwäbische Alb) wohl überall angetroffen werden. Verbreitungsschwerpunkte sind die Oberrheinebene und das Neckarbecken. Außerdem liegen zahlreiche Nachweise aus größeren Städten vor (Detzel 1998).

Habitatansprüche: Die arboricole Art lebt bevorzugt auf verschiedenen Laubbäumen wie Buche oder Eiche, aber auch auf Sträuchern wie Heckenkirsche oder Brombeere. Häufig findet man M. meridionale auch am Licht, so etwa an abends beleuchteten Hauseingängen oder in Wohnräumen bei geöffnetem Fenster (Detzel 1998, Maas et al. 2002).

Gefährdung/Schutz: Ungefährdet (Detzel et al. 2022). In Baden-Württemberg ist die Art derzeit in Ausbreitung begriffen, aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit ist keine Gefährdung erkennbar.

Eignung als Indikatorart: M. meridionale kann (noch) als Indikator für ein für mitteleuropäische Verhältnisse recht warmes Großklima gelten.

Bestimmung: Die Südliche Eichenschrecke kann mit der Gewöhnlichen Eichenschrecke (Meconema thalassinum) verwechselt werden. Im Gegensatz zu dieser verfügt M. meridionale auch als Imago über verkürzte Flügel, während sie bei M. thalassinum sehr lang sind. Die Larvenstadien können sich jedoch sehr ähnlich sehen. Meconema-Arten besitzen keine Stridulationsorgane, sondern trommeln mit den Hinterbeinen, was aber für das menschliche Ohr nur sehr schwer zu hören ist, weshalb der Nachweis über Sichtbeobachtungen oder Verwendung eines Klopfschirms deutlich besser geeignet ist.

Quellen für diese Seite:

Detzel, P. (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Eugen Ulmer (Stuttgart), 580 S.

Detzel, P.; Neugebauer, H.; Niehues, M. & P. Zimmermann (2022): Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Heuschrecken und Fangschrecken Baden-Württembergs. Stand 31.12.2019. - Naturschutz-Praxis Artenschutz 15, 179 S.

Maas, S.; Detzel, P. & A. Staudt (2002): Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands - Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. Schriftreihe des Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn - Bad Godesberg, 401 S.

 

Weibchen der Südlichen Eichenschrecke (Meconema meridionale) auf einem Brombeerblatt im Albvorland (Waldenbuch), Oktober 2010.

 

Weiteres Weibchen von M. meridionale im Albvorland (Waldenbuch), September 2016.

 

Schematische Verbreitung von M. meridionale in Baden-Württemberg.

Blauer Bereich: Belegte Vorkommen

Schwarze Punkte: Eigene Nachweise Stand 2020

Mantis religiosa, Polysarcus denticauda, Isophya kraussii, Leptophyes albovittata, Leptophyes punctatissima, Barbitistes serricauda, Phaneroptera falcata, Phaneroptera nana, Meconema meridionale, Meconema thalassinum, Conocephalus fuscus, Conocephalus dorsalis, Ruspolia nitidula, Tettigonia cantans, Tettigonia viridissima, Decticus verrucivorus, Platycleis albopunctata, Tessellana tessellata, Roeseliana roeselii, Bicolorana bicolor, Metrioptera brachyptera, Pholidoptera griseoaptera, Ephippiger ephippiger, Acheta domesticus, Gryllus campestris, Eumodicogryllus bordigalensis, Modicogryllus frontalis, Nemobius sylvestris, Pteronemobius heydenii, Oecanthus pellucens, Myrmecophilus acervorum, Gryllotalpa gryllotalpa, Tetrix ceperoi, Tetrix subulata, Tetrix undulata, Tetrix tenuicornis, Tetrix bipunctata, Podisma pedestris, Miramella alpina, Calliptamus italicus, Oedipoda germanica, Oedipoda caerulescens, Sphingonotus caerulans, Mecostethus parapleurus, Stethophyma grossum, Psophus stridulus, Aiolopus thalassinus, Arcyptera fusca, Chrysochraon dispar, Euthystira brachyptera, Omocestus rufipes, Omocestus viridulus, Omocestus haemorrhoidalis, Stenobothrus lineatus, Stenobothrus nigromaculatus, Stenobothrus stigmaticus, Gomphocerippus rufus, Myrmeleotettix maculatus, Stauroderus scalaris, Chorthippus apricarius, Chorthippus vagans, Chorthippus biguttulus, Chorthippus brunneus, Chorthippus mollis, Chorthippus albomarginatus, Chorthippus dorsatus, Pseudochorthippus montanus, Pseudochorthippus parallelus

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